Der Konsum, so war zuletzt immer wieder zu lesen und hören, sei die Stütze der deutschen Konjunktur – die heute veröffentlichten Einzelhandelsumsätze können diese These jedoch nicht recht bestätigen!
Wie Destatis soeben meldete, sind die Einzelhandelsumsätze im Oktober nicht wie erwartet um +0,2% gestiegen, sondern um -1,9% gefallen. Gleichzeitig wurde der Vormonat September von +0,1% auf 0,0% leicht nach unten revidiert.
Nach Konsumwunder in Deutschland sehen die Zahlen der letzten Monate zu den deutschen Einzelhandelsumsätzen jedenfalls nicht aus (mit Ausnahme Januar 2019):
#Germany Retail Sales month-on-month at -1.9% https://t.co/mTBE0Sx7nV pic.twitter.com/7jQ01DAAtE
— Trading Economics (@tEconomics) November 29, 2019
Nun muß es das Weihnachstgeschäft herausreißen: die deutsche Industrie ist trotz Stabilisierung noch tief in der Rezession, daher ist der Konsum nun besonders wichtig (steht für 50% des deutschen BIP). Der Einzelhandel erwartet in diesem Jahr ein starkes Weihnachstgeschäft.
Das Deutsche Statistische Bundesamt (Destatis), das die Zahlen ermittelt, erwähnt interessanterweise die Prognoseverfehlung (-1,9% statt Prognose +0,2%) mit keinem Wort, sondern fokussiert sich ausschließlich auf den Anstieg zum Vorjahresmonat (der mit +0,8% jedoch deutloich geringer ausfällt als erwartet – die Prognose lag bei +3,0%:
„Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten im Oktober 2019 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) 0,8 % und nominal (nicht preisbereinigt) 1,0 % mehr um als im Oktober 2018. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Oktober 2019 real 0,3 % und nominal 1,3 % mehr um als im Oktober 2018. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real um 0,3 % und nominal um 1,2 % über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im Vergleich zum Oktober 2018 real 0,1 % und nominal 1,8 % mehr um.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im Oktober 2019 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 1,0 % und nominal um 0,9 %. Das größte Umsatzplus mit real 2,8 % und nominal 1,7 % erzielte der Sonstige Einzelhandel (zum Beispiel Fahrräder, Bücher).
Von Januar bis Oktober 2019 setzte der deutsche Einzelhandel real 2,8 % und nominal 3,4 % mehr um als im Vorjahreszeitraum.
Kalender- und saisonbereinigt war der Umsatz im Oktober 2019 im Vergleich zum September 2019 real und nominal um 1,9 % niedriger.“
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