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Am 30. April erfuhr man von der Bundesagentur für Arbeit, dass Unternehmen in Deutschland für 10,1 Millionen Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet hatten. Das bedeutet aber nicht, dass auch tatsächlich so viele Menschen kurzarbeiten. Dass die tatsächlichen Zahlen abweichen, zeigt sich jetzt. Denn nach dem Vorab-Antrag wird die tatsächliche Meldung, wie viele Mitarbeiter betroffen sind, erst im Nachhinein gemacht. Wie ganz aktuell Berechnungen des ifo-Instituts zeigen, wurden 71,6 Prozent der 10,1 Millionen tatsächlich in Kurzarbeit geschickt, also 7,3 Millionen Beschäftigte. Diese Zahl war noch nie so hoch, so ifo. In der Finanzkrise lag der Gipfel der Kurzarbeitenden im Mai 2009 bei knapp 1,5 Millionen Menschen. Im Vergleich zur Lage am Arbeitsmarkt nach der Finanzkrise 2008 zeigen sich klare Unterschiede in der aktuellen Situation. Dazu hier im Wortlaut ifo:

In den wirtschaftsnahen Dienstleistungen arbeiteten 2,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit, das waren 24,5 Prozent der Beschäftigten. In der Industrie waren es 2,2 Millionen Menschen, oder 31 Prozent aller Beschäftigten, im Handel 1,3 Millionen Menschen oder 29,7 Prozent. Besonders gering war die Zahl auf dem Hoch- und Tiefbau mit 163.000 Arbeitern oder 4,1 Prozent der Beschäftigten. Für die übrigen Wirtschaftszweige, die durch die Umfrage nicht erfasst wurden, schätzt das ifo die Kurzarbeit auf 1,3 Millionen Menschen oder 11,3 Prozent der Beschäftigten. Im Gegensatz zur Finanzkrise, als über 80 Prozent der Kurzarbeiter in der Industrie beschäftigt waren, wird Kurzarbeit in der Corona-Krise über fast alle Wirtschaftszweige hinweg eingesetzt.

Kurzarbeit Detaildaten von ifo

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