Die Dividende ist ein Anteil am Bilanzgewinn einer Aktiengesellschaft. Die Ausschüttung an die Aktionäre findet am Ende eines Geschäftsjahres statt. Vereinfacht gesagt leiht der Aktionär dem Unternehmen Geld und erhält in Form der Dividende eine Gewinnbeteiligung. Die Höhe wird auf der jährlichen Hauptversammlung festgelegt. In der Regle erfolgt die Verteilung an die Aktonäre am Folgetag. Die Gewinnausschüttung erhält der Aktionär nur, wenn er bis mindestens einen Tag vor der Hauptversammlung die Aktie hält. Die Dividendenrendite gilt als Kennzahl für die Höhe der Dividende. Berechnet wird sie in dem man die Dividende (z.B. 5 €) durch den Aktienkurs (z.B. 100 €) teilt und mit 100 multipliziert (= 5% Dividendenrendite).
Welche Unternehmen schütten Gewinnanteile aus?
Nicht alle Aktiengesellschaften zahlen Dividenden an ihre Aktionäre aus. Viele Unternehmen stecken den erwirtschafteten Gewinn lieber in neue Investitionen oder bilden damit Rücklagen. Insbesondere Wachstumsunternehmen aus der Technologiebranche reinvestieren das Kapital, um auch in den nächsten Jahren ihre Wachstumsraten zu gewährleisten. Daher fließen die Gewinne bevorzugt in Forschung und Entwicklung. Der daraus entstehende technologische Vorsprung führt zukünftig zu noch höheren Gewinnen. Unternehmen wie Alphabet oder Amazon haben noch nie eine Dividende an ihre Aktionäre ausgeschüttet, stattdessen bieten sie jährlich hohe Wachstumsraten des Aktienkurses.
Auf der anderen Seite gibt es die sogenannten „Blue-Chips“ – bekannte und umsatzstarke – Unternehmen, viele von Ihnen zählen zu den Dividenden-Aristokraten. Als Beispiel aus dem DAX wären hier Bayer, Siemens oder Fresenius zu nennen. Vor allem setzen Value-Investoren – substanzwert-orientierte Investoren – auf diese Unternehmen, da sie jährliche gleichmäßige Gewinne sowie Dividenden bescheren und die Kursschwankungen im Vergleich zu anderen Werten relativ stabil sind. Auch unter den Dickschiffen gibt es ein paar Unternehmen, die sowohl Wachstum als auch Dividenden bieten, u.a. sind das SAP, Apple oder Microsoft.
Sind Dividenden-Aktien besser als ihre Pendants?
Diese Frage lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Es hängt hauptsächlich von der Strategie des Anlegers ab. Während wachstumsorientierte Anleger eher auf Dividenden verzichten und auf Wachstumstitel setzen, bevorzugt ein Value-Investor die Dividendentitel und erfreut sich an dem jährlich ausgezahlten Gewinnanteil. Ein Vorteil von Dividendenaktien ist, dass die Dividende unabhängig von der Entwicklung des Aktienkurses ausgezahlt wird. Dadurch können eventuelle Verluste des Aktienkurses zum Teil wieder aufgefangen werden. Ein Nachteil ist, dass die Ausschüttung kurzfristig ein Nullsummenspiel ist. Durch die Auszahlung der Dividende sinkt im gleichen Maße der Aktienkurs, da das Unternehmen weniger Kapital hat und dadurch auch weniger Wert ist.
Wie bereits erwähnt, finden die Auszahlungen von Dividenden unabhängig von der Entwicklung des Aktienkurses statt. Trotz eines sinkenden Kurses im vorangegangen Jahr kann es zu der Auszahlung kommen. Es gibt aber auch den Fall, wo Dividenden gekürzt oder sogar gestrichen werden. Als Beispiel ist hier der Corona-Crash 2020 zu nennen. Infolgedessen führte der starke Rückgang der Aktienkurse diverser Unternehmen zu einer Kürzung der Dividenden (z.B. Continental). Es kann auch vorkommen, dass Unternehmen die Auszahlungen komplett aussetzen, so wie es die Lufthansa, Sixt oder die Commerzbank in der Corona-Krise getan haben.
Fazit: Je nach Intention des Anlegers können beide Strategien Sinn machen. Allerdings zeichnet sich ein gutes Portfolio auch durch eine Diversifikation aus. Daher kann es nicht schaden ein paar Dividendentitel wie auch ein paar Wachstumsunternehmen miteinander zu kombinieren.
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