Sind Investments in Aktien Spekulation? Wenn man etwwa eine Wirecard um 09.00Uhr kauft und dann um 10.30Uhr wieder verkauft – dann ist das natürlich Spekulation. Aber die allermeisten Privatanleger halten Aktien deutlich länger und wollen vor allem die Dividende einstreichen – gewissermaßen als Ersatz für die Abschaffung des risikolosen Zinses.
Wer Geld auf dem Girokonto hat oder in festverzinsliche Wertpapiere hat, der verliert über die Jahre Geld – sagt Stefan Riße (der einst bei FMW Videos machte und seit einiger Zeit für den Vermögensverwalter Arcatis tätig ist). Riße zitiert den alten Börsen-Spruch: „wer Anleihen hat, will ruhig schlafen, wer Aktien hat, will gut leben“.
Riße plädiert für Aktien – und stellt sich damit gegen die in Deutschland vorherrschende Spekulations-Feindschaft (die in Deutschland tief verwurzelte historische Ursachen hat). Der aktuelle Abverkauf der Aktien wegen des Coronavirus sei ein „willkommener wash out“ – aber langfristig führe an guten Aktien eben kein Weg vorbei.
Rißes Aussagen machen durchaus Sinn, haben allerdings ein „Geschmäckle“ von Merkels „alternativlos“. Richtig ist: Aktien haben in der Vergangenheit eine überrragende Performance – es ging trotz zwischenzeitlicher Crashs (Dotcom-Blase, Finanzkrise etc.) stets nach oben. Aber: seit der Finanzkrise wachsen die Schulden schneller als die Wirtschaft – und vor allem die Verschuldung der US-Unternehmen ist massiv gestiegen.
Und so könnte es durchaus sein, dass die gerade begonnene Dekade „ein verlorenes Jahrzehnt für die Aktienmärkte“ bringen wird! Denn irgendwann ist eben Zahltag – wer eigene Aktien auf Kredit zurück kauft, daher weniger in die Zukunft investiert und seine Verschuldung massiv nach oben schraubt, bekommt dafür irgendwann die Rechnung. Und diese Rechnung wird nicht wohl mehr allzu lange auf sich warten lassen..
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