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Jeremiah Buckley, Co-Manager des Janus Henderson Balanced Fund, und Doug Rao, Co-Manager des Janus Henderson US Forty Fund, gehen der Frage nach, wie die nächste Phase der technologischen Disruption aussehen und was sie für Anleger bedeuten könnte.

Disruption bringt Gewinner und Verlierer hervor

Wir leben in einer Zeit der weit verbreiteten technologischen
Disruption, in der neue Technologien die globale Wirtschaft erobern und
alte Technik verdrängen. Diese Entwicklung ist Fluch oder Segen, je
nachdem, auf welcher Seite des digitalen Grabens man sich befindet. Mit
der Disruption entsteht eine klare Trennlinie zwischen den Unternehmen,
die zu den Disruptoren gehören, und jenen, die disruptiert werden.
Einigen gelingt es, sich mit Hilfe ihres geistigen Eigentums anzupassen
oder indem sie in den Umbau ihres Geschäfts investieren. Andere wiederum
können sich von ihren Altlasten nicht befreien. Viele Unternehmen
stehen unserer Meinung nach auf der falschen Seite dieses Grabens: Sie
werden entweder zurückbleiben oder bei dem Versuch mitzuhalten höhere
Investitionen schultern müssen.

Die nächste Phase der Disruption

Wir glauben, dass jene Unternehmen die nächste Phase der Disruption
anstoßen werden, die sich in der ersten Phase einen Vorsprung erarbeitet
haben. Große Anbieter digitaler Plattformen werden ihre Größe und
riesigen Datenbestände nutzen, um künstliche Intelligenz (AI) und
maschinelles Lernen zu ermöglichen. Letztere gehören aus unserer Sicht
zu den Basistechnologien, die künftig das Wachstum ankurbeln werden.
Allerdings könnte von offizieller Seite ein gewisser Gegenwind für diese
Disruptoren ausgehen.

Denn paradoxerweise wird die nächste Phase der Disruption auch eine
Demokratisierung der Technologie mit sich bringen. Moderne Technologien
werden für Unternehmen jeder Größe zugänglich sein. Dies schafft gleiche
Voraussetzungen für alle und ist einer der Gründe, weshalb wir glauben,
dass sich die technologische Revolution über längere Zeit entfalten
könnte.

Aus unserer Sicht werden Firmen, die in den Aufbau direkter,
digitaler Verbindungen mit ihren Kunden investiert haben, profitieren.
Um weiterhin organisches Wachstum zu erzielen, benötigen Unternehmen
zunehmend direkte Beziehungen zu ihren Kunden und leistungsstarke
Feedback-Systeme, bei deren Aufbau ihnen die Technologie hilft. Gute
Chancen sehen wir auch für Unternehmen, die strategische Investitionen
in Cloud-Dienstleistungen wie Infrastruktur und Software als
Dienstleistung (SaaS) getätigt haben, die ihnen nun kürzere
Innovationszyklen ermöglichen. Diese Tools helfen Unternehmen, flexibler
und anpassungsfähiger zu werden. Zudem ermöglichen sie
Kosteneinsparungen, da der Aufbau teurer interner Netze entfällt, und
den leichteren Datenaustausch zwischen ihren Standorten sowie den
effizienteren Einsatz von Software.

Wachstumspotenzial sehen wir aber auch in weniger offensichtlichen
Bereichen, denn auch traditionellere Industriezweige werden die neuen
Technologien auf innovative Weise nutzen. In der Transportbranche
beispielsweise investieren Unternehmen in Sensortechnik und nutzen
Datenanalysen, um zu verstehen, wie ihre Vermögenswerte innerhalb von
Netzwerken platziert sind, wie sie effizienter werden und besseren
Kundenservice bieten können. So hat etwa ein Landmaschinenhersteller den
Ausbau der Präzisionslandwirtschaft zu einem seiner wichtigsten
Anliegen gemacht. Heute ist er in der Lage, Landmaschinen mit Sensoren
und Systemen auszustatten. Diese sammeln und analysieren Daten, um
Felder je nach Bodenbeschaffenheit besser vorzubereiten, die
Saatgutablage und -abstände zu verbessern, Dünger optimal auszubringen
und so den Ertrag zu steigern. Technologische Fortschritte wie diese,
die Landwirten Wertpotenzial eröffnen, können einen Upgrade-Zyklus in
der Branche auslösen und damit das Wachstum ankurbeln.

Der Einzelhandel leidet besonders unter der Verbreitung des
E-Commerce. Einige Einzelhändler sind jedoch dazu übergegangen, neue
Technologien zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition einzusetzen.
Heute können sie mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Daten aus den
Online-Präferenzen der Kunden analysieren. Damit sind sie in der Lage,
Kunden bessere, personalisiertere Angebote zu machen und darüber ihren
Umsatz zu steigern.

Mit ihrer Anpassung an neue Technologien können die Unternehmen
unseres Erachtens das Wachstum auch weiter antreiben. Aber auf jedes
Unternehmen, das sich für neue Technologien öffnet, kommt eins, das zum
Scheitern verurteilt ist, wenn es ihm nicht gelingt, sich anzupassen.

Was bedeutet das für Anleger?

Trotz des rasanten Wachstums sehen wir nach wie vor interessante
Anlagechancen, insbesondere bei großen Aktienunternehmen in den USA,
denen unser Augenmerk gilt. Viele der weltweit größten
Technologieunternehmen haben ihren Sitz in den Vereinigten Staaten,
einem Land, das Wachstum und Innovationen rund um den Globus wie kaum
ein anderes vorantreibt. Diese Entwicklung wird sich unseres Erachtens
fortsetzen. Aus der Innovationsperspektive betrachtet, gibt es
ungeachtet wirtschaftlicher und geopolitischer Sorgen nach wie vor
interessante Wachstumschancen.

Von technologischer Disruption ist jedes Unternehmen betroffen, das
wir analysieren. Die potenziellen Einsatzgebiete neuer Technologien sind
gigantisch. Neben vielen bemerkenswerten Anwendungen hält die
Technologie zunehmend Einzug in jeden Bereich unseres täglichen Lebens.
So stellt die Technologie nicht nur Unternehmen in allen Bereichen der
Wirtschaft auf den Kopf, sondern gibt Anlegern auch neue Möglichkeiten
an die Hand, diese Unternehmen zu bewerten. Anleger müssen ein
Verständnis dafür entwickeln, was die Unternehmen tun, um sich an diesen
gewaltigen technologischen Wandel anzupassen. Denn wir sind überzeugt,
dass die digitale Disruption die Fundamentaldaten der Unternehmen
stärker bestimmen wird als jeder andere Faktor. Steve Schwarzman,
Gründer und langjähriger CEO von Blackstone, der größten
Private-Equity-Gesellschaft der Welt, hat diese Einschätzung kürzlich
bestätigt mit den Worten:

„Die Technologie ist heute der entscheidende Faktor in der
Vermögensanlage. Denn sie ist derart umwälzend, dass nur wenige
Unternehmen, bei denen es sich nicht um Technologiefirmen handelt, den
damit verbundenen Veränderungen für ihre Geschäftsmodelle standhalten
können.
Wenn man also heute die Anlagewelt betrachtet, könnte
man genauso gut den Technologiesektor an sich betrachten. Er ist überaus
faszinierend und hat enormes Wachstumspotenzial. Zugleich aber muss man
alle anderen Unternehmen anschauen und sich bei jedem fragen, wirst du
ein Gewinner oder Verlierer dieser bahnbrechenden Neuerungen sein. Das
verändert tatsächlich die Art und Weise, wie gut informierte Anleger an
die Vermögensanlage herangehen.“

Der Beitrag Janus Henderson Investors: Technologischen Disruption – Die nächste Phase ist eingeläutet erschien zuerst auf Der Assetmanager.



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