Die Lufthansa hat heute früh nun endlich ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Wie es zu erwarten war, sind sie gruselig. Aber wie sollte es auch anders sein bei weltweiten Flugverboten im März? Hier die wichtigsten Kennzahlen.
Der Umsatz liegt bei 6,44 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 7,84). Der Verlust liegt bei 2,1 Milliarden Euro (Vorjahresquartal -342 Millionen Euro).
Die Zahl der Flüge sank im Jahresvergleich von 262.654 auf 207.207. Man bedenke, dass der große Shut Down ja erst im laufenden Monat März einsetzte, und dass er also nur einen kleinen Teil des ersten Quartals betraf. Die Daten für das aktuell laufende 2. Quartal dürften wohl noch weit schlimmer werden!
Der operative Cashflow sinkt von 1,56 auf 1,37 Milliarden Euro.
Die Lufthansa-Aktie reagiert vorbörslich mit -1,2 Prozent.
Hier die Headline-Aussage von CEO Carsten Spohr von heute früh:
„Der weltweite Luftverkehr ist in den vergangenen Monaten fast vollständig zum Erliegen gekommen. Das hat unser Quartalsergebnis in einer bisher noch nie dagewesenen Dimension belastet. Angesichts der absehbar nur sehr langsam verlaufenden Erholung der Nachfrage müssen wir nun mit tiefgreifenden Restrukturierungen gegensteuern“, sagt Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG.
Zum April, also schon für die Aussicht auf das zweite Quartal, sagt Lufthansa Zitat:
Im April mussten die Airlines der Lufthansa Group einen Rückgang der Fluggäste um 98,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 241.000 verzeichnen. Das Angebot sank um 96,0 Prozent. Der Sitzladefaktor ist um 35,8 Prozentpunkte auf 47,5 Prozent zurückgegangen. Das Frachtangebot lag insbesondere aufgrund fehlender Kapazitäten auf Passagierflügen um 60,7 Prozent niedriger als im April 2019. Die verkauften Frachtkilometer gingen hingegen lediglich um 53,1 Prozent zurück, so dass der Nutzladefaktor um 11,5 Prozentpunkte auf 71,5 Prozent gestiegen ist. Auch im Mai lag das Passagier- und Frachtangebot deutlich unter Vorjahr.
Und wie sieht´s mit der Liquidität aus? Dazu Lufthansa heute früh, Zitat:
Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen sichern die Solvenz des Unternehmens, bis es aus eigener Kraft wieder ausreichend Mittel erwirtschaften kann. Am 31. März 2020 betrug die Liquidität der Lufthansa Group rund 4,3 Milliarden Euro. „Es ist uns gelungen, die Fixkosten innerhalb kurzer Zeit um ein Drittel zu senken. Dennoch verbrauchen wir im operativen Geschäft derzeit rund 800 Millionen Euro unserer Liquiditätsreserve pro Monat. Darüber hinaus werden vor allem Erstattungen von stornierten Flugtickets und die Rückzahlung von fälligen Finanzverbindlichkeiten unsere Liquiditätsentwicklung absehbar belasten“, sagt Thorsten Dirks, Vorstand Digital und Finanzwesen der Deutschen Lufthansa AG.
Und die Aussichten fürs Geschäft? Hier zitieren wir auszugsweise aus den heutigen Aussagen der Lufthansa:
Das Unternehmen plant mit einer nur schrittweise anziehenden Nachfrage. Es rechnet für das Jahr 2021 mit immer noch 300 geparkten Flugzeugen, im Jahr 2022 voraussichtlich noch mit 200. Selbst nach Beendigung der Krise, die für das Jahr 2023 erwartet wird, geht der Konzern von einer immer noch um 100 Flugzeuge kleineren Flotte aus. Auch für das Drittgeschäft der Servicegesellschaften wird zunächst mit einem erheblichen Nachfragerückgang gerechnet.
Die Airlines der Lufthansa Group haben sich mit umfangreichen Hygienemaßnahmen und der Einführung einer Maskenpflicht an Bord auf eine steigende Nachfrage vorbereitet. Um ihren Kunden in der Coronakrise ein Höchstmaß an Flexibilität zu geben, bieten die Airlines der Lufthansa Group ihren Kunden weiterhin zahlreiche Umbuchungsmöglichkeiten an. Zudem werden die Kapazitäten in den Callcentern kontinuierlich ausgeweitet, um Kunden, die Ihren Flug stornieren, so schnell wie möglich ihre Erstattung auszahlen zu können. Dadurch sollen Ticketerstattungen im dreistelligen Millionenbereich pro Monat möglich werden. Aufgrund der hohen Zahl der Rückerstattungswünsche kann es dennoch weiter zu Wartezeiten kommen.
Ergebnisprognose
Die ungewisse weitere Entwicklung der Corona-Pandemie macht eine präzise Prognose der Ergebnisentwicklung für das Jahr 2020 weiter unmöglich. Die Lufthansa Group rechnet weiter mit einem signifikanten Rückgang des bereinigten EBIT. „Auch in dieser einzigartigen Krise arbeiten wir hart daran, unsere Spitzenposition in Europa zu verteidigen“, sagt Carsten Spohr.
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