Der ifo-Geschäftsklimaindex (kurz: ifo-Index) wird von dem ifo-Institut, ein Wirtschaftsforschungsinstitut mit Sitz in München, erstellt. Der Bund und das Land Bayern finanzieren das Institut. In seinem Kuratorium kommen Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft, Verbänden, Gewerkschaften, Verwaltungen und Wissenschaft zusammen. Die Hauptaufgaben sind die Bereitstellung von statistischen Daten, Unternehmensbefragungen und die Erbringung von Dienstleistungen für Forschung und Wirtschaft. Zudem ist für die Börse die Aufstellung des ifo-Geschäftsklimaindexes von großem Interesse. Dementsprechend wird die Veröffentlichung jeden Monat mit Spannung erwartet. Erstmalig erfolgte die Berechnung im Jahr 1972.
Was ist der ifo-Geschäftsklimaindex und was sagt er aus?
Die Erstellung des ifo-Index zur Einschätzung der konjunkturellen Lage erfolgt auf monatlicher Basis. Er gilt als eine Art Frühindikator für die Entwicklung der Konjunktur in Deutschland. In der ersten Monatswoche werden die Fragebögen zur Erhebung an mehr als 7.000 Unternehmen ausgehändigt. Anschließend erfolgt die Veröffentlichung das Ergebnis in der letzten Woche des Monats. Anhand von 20 Fragen sollen die Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen die aktuelle Geschäftslage beurteilen und ihre Prognose für die kommenden 6 Monate abgeben. In die Berechnung fließt nur eine überschaubare Anzahl von Branchen ein – das verarbeitende Gewerbe, Einzel- und Großhandel, sowie das Bauhauptgewerbe. Deshalb kann der ifo-Geschäftsklimaindex nicht so genau sein wie die exakten BIP-Zahlen. Bewegt sich der ifo-Index dreimal in Folge in eine Richtung, dann ist eine Trendwende in der Wirtschaftsentwicklung zu erwarten.
Entwicklung in den letzten Jahren
In den letzten Jahren ist der ifo-Geschäftsklimaindex stetig gefallen. Der Tiefpunkt war das Ergebnis im April 2020, nämlich der niedrigste jemals gemessene Wert. Der Index ist von seinem Hoch bei circa 105 (September 2017) bis zu seinem Tief (April 2020) bei 74,3 gefallen. Damit liegt er weit unter seinem langfristigen Mittelwert von knapp 85. Infolgedessen hat die Stimmung einen historischen Tiefstwert erreicht. Auch der Rückgang zum Vormonat war der stärkste bisher gemessene. Die erschreckenden Zahlen sind der Verschlechterung der aktuellen Wirtschaftslage durch die Corona-Krise geschuldet. Daher sind wir alle gespannt wie sich der ifo-Index in den nächsten Monaten entwickelt und ob wir bald eine Erholung sehen.
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