Volkswagen und Daimler haben heute früh gemeldet. Aber zuerst zur größten Bank in Deutschland. Die Deutsche Bank hatte bereits am Montag vorab Daten zu ihren Quartalszahlen veröffentlicht. Aus einem erwarteten Verlust von 400 Millionen Euro wurde ein Gewinn nach Steuern von 66 Millionen Euro. Jämmerlich wenig, aber dennoch eine Sensation für die Deutsche Bank, und dann noch in diesen Zeiten. Heute früh nun hat die Bank die kompletten offiziellen Quartalszahlen veröffentlicht (hier die Details). Es bleibt bei 66 Millionen Euro Gewinn. Der Umsatz (bei Banken „Ertrag“ genannt) kann im Jahresvergleich exakt stabil gehalten werden bei 6,35 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen wuchs im ersten Quartal um 25 Milliarden Euro oder 6 Prozent. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug 506 Millionen Euro, wovon rund 50 Prozent auf die Folgen von Covid-19 zurückzuführen sind, so die Deutsche Bank. Die Aktie reagiert heute früh mit +3 Prozent, obwohl die Eckdaten ja schon seit Montag früh bekannt waren. Finden Sie hier den ebenfalls heute veröffentlichten offenen Brief von Bankchef Christian Sewing an seine Mitarbeiter.
Volkswagen
Volkswagen hat heute früh auch seine Quartalszahlen veröffentlicht. Wie man es sich denken kann, sind die Ergebnisse nicht gut. Hier einige wichtige Kennzahlen. Der Umsatz von Volkswagen sinkt im Jahresvergleich um 8,3 Prozent auf 55,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen fällt um 3,9 Milliarden Euro auf 0,9 Milliarden Euro. Die Auslieferungen liegen mit 2,0 Millionen Fahrzeugen (Vorjahr 2,6) 23 Prozent unter dem Vorjahreswert – die Rückgänge zeigen sich insbesondere in den Bereichen Asien-Pazifik und Europa. Das Netto-Cash-flow des Automobilbereichs liegt mit –2,5 Milliarden Euro um 4,5 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert! Die Aktie von Volkswagen reagiert heute früh mit +1,5 Prozent. Der Konzern macht trotz der aktuell grottigen Zahlen dennoch eine wichtige Aussage zur Gewinnerwartung für das Gesamtjahr. Zitat:
Der Volkswagen Konzern geht davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden im Jahr 2020 in Folge der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie deutlich unter dem Wert des Vorjahres liegen werden. Herausforderungen ergeben sich zudem insbesondere aus der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Rohstoff- und Devisenmärkten sowie aus verschärften emissionsbezogenen Anforderungen. In Folge der Covid-19-Pandemie werden im Jahr 2020 die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Insgesamt rechnet der Volkswagen Konzern mit einem im Vorjahresvergleich gravierend rückläufigen, aber positiven Operativen Ergebnis für das Jahr 2020.
Daimler
Daimler hat heute ebenfalls seine Quartalszahlen veröffentlicht. Der Autoabsatz lag bei 644.300 Fahrzeugen (vor einem Jahr 773.800). Der Umsatz lag bei 37,2 Milliarden Euro (vor einem Jahr 39,7). Das Konzernergebnis liegt bei 168 Millionen Euro (vor einem Jahr 2,15 Milliarden Euro). Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts liegt bei minus 2,3 Milliarden Euro (vor einem Jahr minus 2,0). Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts liegt bei 9,3 Milliarden Euro (vor einem Jahr 11,0). Die Daimler-Aktie reagiert heute wie auch Volkswagen leicht positiv mit +1,2 Prozent. Zur Geschäftsaussicht sagt Daimler folgendes, Zitat auszugsweise:
Aus heutiger Sicht muss für das Gesamtjahr 2020 mit einem erheblichen Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung gerechnet werden. Aufgrund der andauernden Pandemie ist Daimler der Auffassung, dass die ursprüngliche Prognose für das Geschäftsjahr 2020, die im Zusammenhang mit dem Geschäftsbericht 2019 veröffentlicht wurde, nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Wie bereits berichtet, rechnet Daimler für das Jahr 2020 im Konzern und bei Mercedes-Benz Cars, Mercedes-Benz Vans, Daimler Trucks und Daimler Buses mit einem Absatz unter dem Niveau des Vorjahres. Bei Daimler Mobility wird ein Rückgang des Neugeschäfts im Vergleich zum Jahr 2019 erwartet.
In Anbetracht der erwarteten Marktentwicklung und der Einschätzung der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, dass sowohl der Konzernumsatz als auch das Konzern-EBIT im Geschäftsjahr 2020 unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Da das EBIT des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Cars & Vans im Jahr 2019 mit hohen Sondereffekten belastet war, ist trotz der Auswirkungen der Pandemie für dieses Geschäftsfeld mit einem EBIT über dem Vorjahreswert zu rechnen. Die bereinigte Eigenkapitalrendite von Daimler Mobility dürfte das Niveau des Vorjahres nicht erreichen. Die erwartete Ergebnisabschwächung im Konzern dürfte zu einem Rückgang beim Free Cash Flow des Industriegeschäfts im Jahr 2020 führen.
Nachdem bereits umfassende Maßnahmen zum Schutz des Barmittelbestands und zur Erhöhung der Flexibilität getroffen wurden, ist Daimler zuversichtlich, für die Zeit während und nach der Krise gut positioniert zu sein. Im Rahmen der Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Kostensenkung wird Daimler die Ausgaben für Sachinvestitionen sowie für Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Vergleich zum Vorjahr kürzen. Allerdings sollen Vorleistungen, die der Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens dienen, weiter aufrechterhalten werden.
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