In der gestrigen Handelssitzung zum Wochenstart hat es der Euro nicht mehr geschafft, die 1,1100 Marke zu sichern. Die Indikatorenlage war im kurzfristigen Bereich schon ausgereizt und die Händler haben mit einer Gegenreaktion auf der Unterseite gerechnet. Die Korrektur ist auch relativ schnell eingetroffen. Als der Widerstand bei 1,1095 nicht erobert werden konnte, haben die Bären die Short-Seite angegriffen und der Major musste sich geschlagen geben. Im Tief erreichte gestern der Kurs von EUR/USD den Bereich von 1,1009. Hier hat sich vorerst ein Boden ausgebildet und die Daytrader haben ihre Short-Positionen wieder glattgestellt. Auch die Wirtschaftsdaten, die gestern aus dem Euroraum veröffentlich wurden, haben beim Euro ein wenig auf die Stimmung gedrückt. Die wichtige psychologische Grenze bei 1,1000 konnte jedoch gestern nicht mehr angegriffen werden. In den Abendstunden konnte sich Euro zum US-Dollar noch ein wenig erholen und der Kurs notierte um 1,1050.
In der asiatischen Session heute Nacht dagegen konnte der Euro massive Umsätze verzeichnen. Der Major ist sogar zwischenzeitlich unter die 1,1000 „big figure“ gefallen und erreichte im Tief die Unterstützung bei 1,0982. Dieser Bereich wurde aber nur kurzfristig gesehen, der Verkaufsdruck hat schnell wieder nachgelassen und der Euro konnte sich anschließend wieder erholen.
Die Corona-Krise breitet sich sowohl in Europa als auch in den USA weiter aus. Die Maßnahmen, die im Euroraum ergriffen werden, sorgen für immer mehr Spaltung in der Gesellschaft. Obwohl die Stimmen nach dem „Exit“ und der Lockerung der Einschränkungen immer lauter werden, bleiben die meisten Regierungen hart. In Österreich zum Beispiel darf man nicht mehr ohne eine Schutzmaske einkaufen gehen. Auch die umstrittene Tracking-App zur Nachverfolgung der Infizierten sorgt in Deutschland für viele Diskussionen. Unsere Wirtschaftsweisen zeigen sich mit ihren Prognosen zum Thema Rezession ziemlich optimistisch. Die Realität sieht aber leider anders aus. Wenn 50% der Mittelschicht mit einem Konkurs kämpft, große Konzerne ihre Produktion stark reduzieren oder sogar einstellen, da sollte man nicht wirklich von 2-5% Wirtschaftswachstumsrückgang ausgehen. Die Beruhigungsstrategie ist gut gemeint, aber das funktioniert in der heutigen Zeit nicht mehr.
Auch in den USA bemüht sich Donald Trump, die Auswirkungen der Corona-Krise in den Griff zu bekommen. Um seine Bevölkerung zu schützen, hat der US-Präsident beschlossen, den Einreisestopp für die EU-Bürger weiter beizubehalten und vielleicht sogar noch zu verschärfen. Die Situation in den USA ist bereits dramatisch (auch ohne die Europäer). Die Krise ist da und das wird die US-Wirtschaft und der US-Dollar noch heftig zu spüren bekommen. In den kommenden Wochen wird der USD vermutlich nicht nur gegen den Euro, sondern auch gegen die anderen Majors weiter verlieren.
Der Ausblick auf die heutige Entwicklung beim Euro
Aktuell (Dienstagmorgen) notiert der Euro zum US-Dollar bei ca. 1,1020. Der Markt ist zwar noch ruhig, aber ein leichter Verkaufsdruck ist momentan noch zu spüren. Die Korrektur ist noch nicht gänzlich abgeschlossen, was dazu führen kann, dass der Euro in den nächsten Stunden noch ein wenig schwächeln wird. Die große Richtung ist aber nach wie vor auf der Oberseite zu sehen. Der übergeordnete Aufwärtstrend ist noch nicht abgeschlossen. Wer heute die Short-Seite wählt, sollte wissen, dass er sich gegen den übergeordneten Trend stellt. Kurzfristig kann man natürlich auch von den fallenden Preisen profitieren, jedoch die Short-Seite ist eher die „gefährliche“. Es wird heute wichtig sein, ob das letzte Tief bei 1,0982 halten wird. Sollte diese Marke brechen, kann sich die Korrektur weiter fortsetzen. Wenn sie aber hält, werden die Bären schnell den Markt verlassen und der Kurs kann wieder kräftig ansteigen. Wer also konservativ orientiert ist, kann vorerst abwarten, wie sich der Euro zum US-Dollar auf dem Niveau von 1,0982 verhält. Der Daily Pivot Point liegt heute bei 1,1061.
Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
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