Was wird derzeit nicht alles berechnet und spekuliert über die Auswirkungen des Coronavirus, das seinen Ursprung in der 11 Millionen Metropole Wuhan hat. In Analystenkreisen wird heftig gemutmaßt über Ansteckungspotenz, Mortalitätsrate – aber vor allem überwirtschaftlichen Schäden, das es zweifelsohne verursachen wird. Man hat oft das Sarsvirus von 2003 als Anker, das in seinen Konsequenzen aber bei Weitem nicht mehr mit der Gegenwart zu vergleichen ist.
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Coronavirus und die Zunahme der Bedeutung Chinas in der Weltwirtschaft
Die Stilllegung der zweitgrößten Volkswirtschaft, vermutlich über Wochen, wird ganz andere Folgen zeitigen wie zu Zeiten des Sarsvirus. 17 Milliarden Schaden wie 2003 sind eine Bagatelle, wenn man sich die heutige Größenordnung Chinas zu Gemüte führt. Damals betrug das Bruttoinlandsprodukt Chinas 1,67 Billionen Dollar, heute über 14 Billionen, der Anteil der Wirtschaft des Landes am Welt-BIP war vier oder vielleicht fünf Prozent, heute sind es 17. Und es sind nicht nur die Folgen für die chinesische Wirtschaft selbst, mit den Quarantänemaßnahmen für fast 60 Millionen Bürger, der Stilllegung von Werken, der drastigen Einschränkungen im Reiseverkehr mit Folgen für Touristik und Konsum: Es sind vielmehr die Reaktionen anderer Länder, die einen Schneeballeffekt auslösen können.
Maßnahmen des Auslands
Auch wenn es bis gestern nur 91 Fälle von Infektionen außerhalb Chinas gab, zeigen die Reaktionen der Staaten das Problem auf, in einer globalisierten Welt, in der Waren wie auch Menschen (Touristen, Geschäftsleute, Studenten) in einem intensiven Austausch stehen.
Dass Zurückbringen der Beschäftigten aus China, das Schließen von Filialen (Mc Donalds, Starbucks, Google), das Einstellen des Flugverkehrs mit China (Lufthansa, British Airways, United Airlines u.a.), die Unterbrechung des Zugverkehrs (Russland), Diskussionen über das Verbot der Einreise chinesischer Bürger (Malaysia) in andere Länder, das Anprangern unhaltbarer chinesischer Zustände in der Hygiene in internationalen Medien – all das zeigt eine zunehmende Isolation Chinas. Mit sich ständig steigernden wirtschaftlichen Folgen.
Die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus
Bisher abschätzbar sind zunächst nur ein wenig die innerchinesischen Auswirkungen. Der chinesische Konsum, der infolge der Maßnahmen besonders leidet, hat eine größere Bedeutung als im Vergleichsjahr 2003. Waren es damals 40 bis 50 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt, so ist dieser bis auf 60 Prozent gestiegen. Während der Sars-Epidemie fiel er auf 35 Prozent.
Auch betrug der Anteil des Tourismus damals zwei Prozent an der Wirtschaftsleistung, heute sind es bereits fünf. Zum Vergleich: Damals reduzierte er sich um ein Drittel. Über den Ausfall der chinesischen Produktion lässt sich nur spekulieren, noch dauert das Neujahrsfest.
Mo Ji, eine chinesische Chefvolkswirtin hat versucht die Folgen anhand der bisher bekannten Faktoren zu quantifizieren. Sie kommt zu folgendem Ergebnis: Kann die Epidemie innerhalb von drei Monaten eingedämmt werden, könnte dies 0,8 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten, bei neun Monaten, sollte sich der Abschlag bis auf 1,9 Prozent steigern. Reichlich optimistisch, könnte man sagen.
Die aktuellen (offiziellen) Krankheitszahlen
Nach den neuesten Zahlen, die von Chinas nationaler Gesundheitskommission an die internationale Presse weitergeben wurden, hat sich die Zahl der Infizierten im Lande auf 7711 Fälle erhöht, die der Todesfälle auf 170.
Annähernd 60 Millionen Menschen befinden sich eingeschlossen in den Großstädten. Die Zahl der Infizierten außerhalb Chinas ist auf 91 angewachsen. Soviel zur offiziellen Statistik, der sehr zu misstrauen ist. Und noch ist nicht einmal die Inkubationszeit von 10 bis 14 Tagen verstrichen.
Fazit
Auch wenn derzeit nicht absehbar ist, wie lange das Coronavirus wütet, wie viele Opfer es kosten und welche wirtschaftliche Folgen es verursacht wird: Auf jeden Fall sollte er die Weltwirtschaft empfindlich tangieren, denn wenn das chinesische BIP (17 Prozent des glibalen BIPs) im ersten Quartal den erwarteten Rückgang aufweist, muss das globale ökonomische Folgen haben, eine anschließende V-förmige Erholung hin oder her.
Dieser Rückgang ist in den großen Indizes der Welt, die in einer Art Goldilocks-Szenario eine schöne Erholung für 2020 eingepreist haben, (noch) nicht berücksichtigt. Dementsprechend müsste es zu einer baldigen weiteren Korrektur an den Börsen kommen – die Übererwartungen also ausgepreist werden.
Die große Gegenkraft ist aber einmal mehr die Reaktion der großen Notenbanken. Wird die People ˋs Bank of China angesichts der ökonomischen Krise alle Geldschleusen öffnen, um die Wirtschaft anzukurbeln, ein Jahr vor dem 100-jährigen Jubiläum der kommunistischen Partei? Und wird die US-Notenbank durch die absehbaren Folgen für das Konsum-Wunderland USA durch die globalen Implikationen nicht die Begründung für weitere Zinssenkungen bekommen, die US-Präsident Trump sowieso bereits heftigst fordert? Im gestrigen Fed-Statement sowie den Aussagen von Jerome Powell auf seiner Pressekonferenz waren bereits erste Andeutungen für eine Zinssenkung zu vernehmen?
Es scheint, als ob die Märkte bereits jetzt das Zinsszenario spielen – ansonsten müsste es ganz andere Abschläge geben. Ist es wieder der Fed-Put, bis zum bitteren Ende, bis die Munition aufgebraucht ist?
Diese Entwicklung sollte zumindest zu etwas führen, was man in der letzten Zeit nicht mehr gekannt hat – ein deutliches Anspringen der Volatilität!
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