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Markus Krall hat einen signifikanten Satz geprägt: „Der Zins unterscheidet den Mensch vom Tier“. Damit beschreibt der Ökonom Krall die Bedeutung der Zeitpräferenz für Mensch und Gesellschaft: anders als bei Tieren, die alle verfügbare Nahrung sofort konsumieren, hat der Mensch die Fähigkeit, Verzicht zu üben, um auch am nächsten Tag noch etwas zu essen zu haben. Der Zins wiederum aber ist der Faktor, der diese „Zeitpräferenz“ bepreist – und jene belohnt, die sparen, um dann investieren zu können in Produkte, die andere brauchen.

Wer wie die Notenbanken aber den Zins abschafft, der schafft unterschiedslosen Konsum, so Markus Krall: es macht keinen Sinn, nicht schon heute alles zu konsumieren, weil eine Einteilung des Vorhandenen sinnfrei erscheint – oder bei Negativzinsen sogar als nachteilig. Das Resultat ist, dass eine zinslose Wirtschaft im Hier und Jetzt ihre Substanz verbraucht – auf Kosten der Zukunft.

 

Markus Krall und die „bürgerliche Revolution“

Einer der zentralen Ursache der aus Sicht von Markus Krall falschen Richtung, die Wirtschaft und Gesellschaft derzeit gehen, ist das Wahlrecht. Krall plädiert daher für eine strenge Begrenzung der Amtszeit von Politikern, die faktisch auf eine Aufhebung des Berufs-Politikertums hinaus läuft. Dazu meint Krall, müsste man das Wahlrecht konsequent von Transferleistungen entkoppeln: nur wer keine Transferleistungen in Anspruch nehme, dürfe wählen – um damit eine Politik zu unterbinden, bei das Wahlrecht mit einer Transfer-Mentalität verknüpft sei und die gewählten Politiker nicht für das Allgemeinwohl handeln, sondern nur für das Wohl  ihrer Wähler-Klientel (etwa für Rentner). Ein ziemlich radikaler, wohl nicht umsetzbarer Vorschlag von Markus Krall..

Krall ist bekanntlich auch ein harscher Kritik der (staatlichen) Medien hierzulande. Man muß nicht seiner Meinung sein, aber Krall ist ein radikal freiheitlicher Denker, der durchaus einige Mißstände anspricht, über die zu diskutieren sich lohnt. Er sieht als rechts-konservativer Denker in Deutschland einen „Kulturmarxismus“ am Werk, der zur herrschenden Doktrin vor allem der deutschen Medien geworden sei.

All das sei Folge wie auch Auslöser unser wirtschaftlichen Krise, die bislang durch steigende Vermögenspreise (Wohlstandsillusion)  kaschiert werde, aber unausweichlich auf uns zu komme mit dann politischen Verwefungen. Faktisch seien die Deutschen bereits enteignet, weil die Anleihen, Pensionsansprüche etc. nichts mehr wert seien, so Markus Krall in diesem sicher kontroversen Interview bei „Tichys Einblicke“:

Markus Krall über den Zins und die Demokratie

Foto: Esther Neumann
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