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In Zeiten hoher Verschuldung bei gleichzeitig nicht mehr vorhandenen Zinsen ist Gold als Versicherung wieder en vogue. Aber als Langfristanlage im Vergleich zu den Aktien als Geldanlage? Das Beispiel eines 30-Jahressparplans zeigt, dass das Edelmetall tatsächlich auch hier konkurrenzfähig ist, wie ein überaus spannender Artikel in der gestrigen Ausgabe der „Welt“ von Daniel Eckert aufzeigt.

 

Die Entwicklung von Dax und Gold in den letzten drei Dekaden

Während Gold keine Dividenden abwirft (anders als Aktien), dient es vor allem in Krisenzeiten als unzerstörbare Absicherung mit dann exorbitanten Anstiegen, um aber in Aufschwungzeiten oft wieder vor sich hinzudümpeln.

So lag der Goldpreis zu Beginn der Dax-Einführung im Jahr 1988 bei umgerechnet 395 Euro, der Index bei 1000 Punkten. Heute steht Gold in Euro etwa bei 1320 Euro, der Dax bei 13300 Punkten –  im Vergleich beim Gold eine gute Verdreifachung, beim Dax gab es den Faktor 13. Wie man mit Gold trotzdem fast an die Performance des Dax kommen konnte? Dazu gleich mehr.

In diesen gut drei Jahrzehnten gab es in beiden Anlageklassen gewaltige Anstiege sowie auch gewaltige Korrekturen. Beispiele:

  • Dax: Dieser stieg von 1996 von 2500 Punkten bis zum März 2000 bis auf gut 8000 Punkte, um dann bis zum Jahr 2003 auf unter 2300 Punkte abzustürzen, dann der Wiederanstieg bis 2007 auf 8047 Punkte und der Crash in der Finanzkrise bis auf 3666 Punkte. Und jetzt sind wir bereits wieder bei einem Anstieg auf das Dreieinhalbfache.
  • Gold: Das Edelmetall pendelte in 16 Jahren bis zum Jahr 2004 zwischen 240 und  knapp 400 Euro. Dann kam ein Riesenanstieg bis auf 1386 Euro im Jahr 2012, ein anschließender Rückgang bis 873 Euro in den Jahren 2013/14 und der Wiederanstieg bis heute auf 1320 Euro.

Wie hätte man also mit der Dax-Performance seit 1988, als es mit dem Dax um 7,2 Prozent p.a. nach oben ging, eben bis zu dieser Vervielfachung (Rendite ohne Steuern und Gebühren) mithalten können?

 

Das Sparplanprinzip

Es war möglich, wenn  man das Sparplanprinzip ausgenutzt hätte. Konkret, wenn man immer am Jahresende einen festen Betrag, wie zum Beispiel 1000 Euro in Goldmünzen oder in ein Goldzertifikat investiert hätte. Damit wäre man in den langen Jahren mit niedrigem Goldpreis an größere Mengen des Edelmetalls gekommen, welches in den Haussephasen der Jahre vor 2012 oder heute im Gesamtwert explodiert wäre.

Dasselbe gilt natürlich auch für den Sparplan auf den Dax. Der Vorteil eines Sparplans liegt vor allem im psychologischen Bereich, man investiert automatisch. Ich kann mich noch gut an die Frage eines Freundes im Jahr 2003 erinnern, als der DAX auf 2500 Punkte gefallen war: „Kann der DAX auf null fallen?“ Kaum einer traut sich in Absturzphasen nachzukaufen, der Sparplan dagegen schon.

Also, im Ergebnis der 30 Jahre ergaben sich Renditen von 7,2 Prozent versus 6,7 Prozent – Aktien gegen Gold, beides eine tolle Geldanlage. Aus den Goldkäufen von 30 mal 1000 Euro wären heute 95 000 Euro geworden. Wie gesagt, ohne die Einbeziehung von Kaufgebühren, aber darüber könnte unser Edelmetallexperte Hannes Zipfel, bestimmt genaue Zahlen liefern.

 

Fazit

Das Sparplanprinzip funktioniert nicht nur mit Aktienindizes durch den sogenannten Cost Average-Effekt (Durchschnittspreismethode), sondern auch bei der Goldanlage. Auch wenn diese Berechnungen keine Garantie für die Zukunft geben können, so kommt aber noch ein anderer Effekt hinzu. Bei einem richtigen Kollaps am Aktienmarkt, wie zum Beispiel in Japan, hat man in Zeiten der finanziellen Depression mit Gold ein richtiges Pfund in der Hand. Man muss bei einem Sparplan nur die oft jahrelangen Schwankungen ignorieren – und da wären wir wieder bei der Kostolany-Empfehlung mit den Schlaftabletten, in diesem Fall auf das gelbe Edelmetall umgemünzt.

Gold kann mit Aktien konkurrieren - als Sparplan

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