Die Begriffe „Baisse (Rückgang) und Hausse (Anstieg)“ stammen aus dem französischen. Es handelt sich um zwei gängige Begriffe aus dem klassischen Börsenjargon. Dabei steht die Baisse für eine längere Phase fallender Kurse, entsprechend bedeutet Hausse einen länger andauernden Zeitraum steigender Kurse. Die beiden Phasen treten meist in Zyklen auf. Im angelsächsischen Raum spricht man häufig auch vom Bärenmarkt (Baisse) und Bullenmarkt (Hausse). Überwiegend finden die Begriffe Anwendung in Aktienmärkten, teilweise aber auch in Edelmetall- und Rohstoffmärkten.
Was ist eine Baisse?
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der Baisse (Bärenmarkt) um eine Phase des Abschwungs an den Börsen. Eine Mischung aus realwirtschaftlichen Daten und Börsenpsychologie können den Markt in eine Baisse führen. Negative Wirtschaftsdaten, Zinserhöhungen und geringe Gewinnaussichten der Unternehmen können die pessimistische Stimmung bekräftigen. Dies kann zu einem sich selbst verstärkenden Effekt führen und einen langen Zeitraum anhalten.
Was ist eine Hausse?
Die Hausse oder auch der Bullenmarkt ist eine Phase langanhaltender Aufwärtsbewegungen an den Börsen. Eine gute Konjunktur und positive wirtschaftliche Rahmenbedingen führen zu einer guten Stimmung und Optimismus bei den Anlegern. Das dadurch entstehende Kaufinteresse verstärkt die Hausse und lässt die Kurse weiter steigen. Dieser Effekt kann sich auch wie bei der Baisse selbst verstärken. Es gibt die schöne Börsenweisheit: „die Hausse nährt die Hausse“. Das kann so weit gehen bis die Börsen überhitzen wie es z.B. 2000 bei der Dotcom-Blase passiert ist, aber im Ansatz auch vor der Corona-Krise.
Das letzte Zyklushoch haben wir bereits im Jahr 2018 gesehen. Seitdem befand sich der Aktienmarkt zwar bis zur Corona-Krise weiterhin in einer Hausse, aber das Wirtschaftswachstum stagnierte seither bzw. war sogar rückläufig. Jetzt Fragen Sie sich vielleicht warum die Märkte weiter steigen, obwohl die realwirtschaftlichen Daten schlechter geworden sind. Das ist relativ einfach zu beantworten, Hauptgrund dafür dürften die Niedrigzinspolitik und die Bereitstellung von Liquidität seitens der Notenbanken weltweit sein. Jede Zinssenkung der letzten Jahre wurde von den Börsen gefeiert. Durch diese Maßnahmen können Zyklen verlängert werden. Häufig kommt es zu einem Überschießen der Märkte, d.h. die Hausse kann länger andauern als es die Realwirtschaft hergibt.
Was sollte man als Anleger in den entsprechenden Phasen tun?
Grundsätzlich macht es Sinn in einer Hausse Long im Markt zu sein und entsprechend Short in einer Baisse. Das ist aber einfacher gesagt als getan. Entscheidend ist der Einstieg, ein spekulativer Anleger sollte zu einem frühen Zeitpunkt „billig“ kaufen, um dann am Höhepunkt gewinnbringend zu verkaufen. Es ist immer ärgerlich einer der letzten zu sein, der auf den Zug aufspringt, bevor es wieder gen Süden geht. Der Peak der Hausse ist meist daran zu erkennen, dass obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits verschlechtert haben, der Optimismus trotzdem noch so groß ist, um zu einer letzten Rallye anzusetzen.
Lange Zeit herrschte eine „Buy the Dip“ Mentalität bei den Anlegern. Das heißt zu kaufen, wenn die Märkte eine Korrektur vollziehen. Prinzipiell ist das eine gute Strategie, insbesondere in anhaltenden Bullenmärkten. In einer Krise oder beginnenden Rezession wird aber häufig zu früh gekauft, das nennt man dann „ins fallende Messer greifen“. Besser ist es einen Boden abzuwarten, um dann wieder in die nächste Hausse einzusteigen.
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